Und es geht wirklich los
Jetzt sind wir also wirklich weg. Zeitweise hätten wir es ja nicht mehr geglaubt, aber der Tag der Abreise ist wirklich gekommen. Ein “Irgendwann werden wir weg sein.” wurde zu einem “Oh, wir sitzen wirklich im Zug nach Frankfurt…”.
Nach ein paar anstrengenden letzten Tagen war die Abreise auch wirklich nötig. Wohnung weiter vermietet, Abschiedspartys gefeiert, die meisten Besitztümer verkauft und am Ende noch einmal mit grosser Unterstützung von Mama und Schwester (nochmal danke für die Rettung) die Wohnung geleert. Wahnsinn, was sich so alles ansammelt, aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte.
Also, zurück zur Abreise. 2 Stunden vor Abflug am Flughafen ist ja schon mal einiges an Zeit, wenn man schon eingecheckt ist und nur noch kurz die Bordkarten abholen muss. Dachten wir uns zumindest. Aber ja, wie das immer so mit dem Denken ist… Tatsächlich sind wir gerade pünktlich zum Boarding am Gate angekommen. Ja, es hat tatsächlich sehr lange gedauert bis die, zum Glück sehr nette Mitarbeiterin am Schalter es geschafft hat unsere Bordkarten auszudrucken. Aber was soll’s, sonst hätten wir uns ja nur gelangweilt oder hätten womöglich noch etwas essen können oder so. Dann mal auf in den Flieger.
Dieser hat zum Glück ordentlich Beinfreiheit, wofür wir beide sehr dankbar waren. Und sogar das Abendessen war gar nicht schlecht. Ansonsten gab es Filme zu schauen (meine Güte wie schlecht ist denn “Batman vs. Superman”?!) und ein wenig Schlaf. Warum es dann nach der halben Flugzeit schon Frühstück gab und danach noch 4 Stunden geschlafen werden konnte verstehe ich bis heute nicht.
Und schon kommen wir zu unserem zweiten Denkfehler. Wenn man 3 Stunden Aufenthalt in Changsha, China hat, dann kann man bestimmt noch mindestens eine Stunde irgendwo schlafen. Ähm, nein. Es hat allein eine Stunde gedauert um vom Flugzeug durch die Einreisekontrolle zu kommen nur um danach auf der anderen Seite des Flughafens wieder durch die Abflugkontrolle zu gehen und zum Gate zu laufen. Dort kamen wir dann auch 15 Minuten vor Boarding müde, durstig und mit 3(!!) Stempeln mehr im Pass an. Aber ok, hat bestimmt seinen Grund. Dann ab ins nächste Flugzeug (natürlich dieses Mal ohne auch nur annähernd ausreichend Beinfreiheit für europäische Körpermaße) und mit ach und krach ein wenig dösen. Krach vor allem, da wir in einem Urlaubsflieger für Chinesen gelandet sind. Hätten sie deutsch gesprochen wären wir wohl auf dem Weg nach Mallorca gewesen.
Aber auch dieser Flug ging vorbei und wir sind irgendwann in Bangkok gelandet. Hier fanden wir gleich raus, warum alle immer sagen, die Thailänder sind so nett, da wirklich jeder, den wir fragten sehr ausführlich geholfen hat unser Hotel zu finden. Hier kamen wir dann auch sehr müde an.
Kaum waren wir an der Tür kam der Hotelbesitzer auch schon freudestrahlend auf uns zu. Nachdem alles geregelt war hat sich auch schon eine kleine Thailänderin (vermutlich seine Frau) unsere Rucksäcke auf den Rücken geworfen und ist in den 2. Stock getrabt. Und das mit einem Lächeln im Gesicht, das man selten sieht.
Im Zimmer angekommen haben wir uns dann ins Bett gelegt und bis zum nächsten Morgen geschlafen. Das war auch bitter nötig. Und wenn man einfach direkt schläft bis hier morgens ist, dann ist der Jetlag doch etwas weniger schlimm.
Am nächsten morgens trieb uns dann der Hunger auf die Strasse. Leider war aber der Geruch der so viel gelobten Strassenständen doch etwas viel (schliesslich war in Deutschland gerade mal 3 Uhr morgens). Wir haben uns dann nach einem kleinen Spaziergang für ein kleines Café mit Waffeln entschieden.
Der restliche Tag wurde zum Ausruhen, Arbeiten und an die Hitze gewöhnen genutzt (ja, Flo hat gearbeitet und ich habe ausgeruht). Und wenn der Ehemann dann am späten Nachmittag loszieht um leckeres Essen für den hungrigen Magen zu holen und auf dem Rückweg auch noch einen Stand mit leckeren Wassermelonen findet, dann weiss man einfach, dass man den richtigen geheiratet hat.